Beispielberichte für Planungsbewertungen: 

Stellvertretend für viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten der Planungsbewertung finden Sie hier einige Beispielberichte: 

  • Bericht der Bewertung eines Bürogebäudes (pdf-Dokument) | mehr

  • Auswertung eines städtebaulichen Wettbewerbs | mehr

  • ökologische Bewertung der Wohnsiedlung "Börkhauser Feld" 
    Das Ergebnis dieser Bewertung wird im Folgenden näher dargestellt. 

Ökologische Siedlungsbewertung "Börkhauser Feld" Solingen

Das Börkhauser Feld ist eine Neubausiedlung des Spar- und Bauvereins Solingen, die aus fünf Bauabschnitten (BA) besteht. Bewertet wurde die Planung des dritten BA, um die Entscheidung für einen Baubeginn zu unterstützen.  Es galt zu klären, ob er baugleich zu den ersten beiden BA erstellt werden, bzw. inwieweit er von ihnen abweichen soll. Dabei waren im Wesentlichen die ökologischen Kriterien von Interesse. 

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Bewertung zusammengefasst und ein Überblick über die Stärken und Schwächen gegeben. Der ausführliche Bewertungsbericht kann unten als pdf-Dokument herunter geladen werden. 

 

Die Neubausiedlung liegt verkehrstechnisch gut angebunden im Solinger Westen und grenzt direkt an das Naturschutzgebiet „Ohligser Heide“. Die Siedlung hat die Form einer Hand und wird „finger- weise“ in mehreren BA um eine Siedlungsmitte erstellt.

Bewertet wird die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte bei der Planung des 3. BA. Es handelt sich um Mehrfamilienhäuser mit Reihen- hauscharakter. Sie sind, abgesehen von kleineren Veränderungen, baugleich mit den ersten beiden BA. Der vierte Finger soll im nächsten BA ebenfalls baugleich entstehen.

Die Baukosten von weniger als 1.000 €/m² für die Kostengruppen 300 und 400 sprechen für eine sehr kostengünstige Bauweise.

Zusammenfassung des Ergebnisses

Insgesamt stellen sich die bewerteten Gebäude mit einer durchschnittlichen Erfüllungspunktzahl von 8,7 als sehr ökologisch mit einem gutem Gebäudekon- zept dar. Die beiden Grafiken des Bewertungspasses verdeutlichen dies. Von 4.900 möglichen Punkten werden 4.257 erreicht. Die Projektdaten und die beiden Auswertungsgrafiken enthält der Bewertungs-pass.

Das obere Säulendiagramm zeigt die untersuchten Hauptkriterien mit ihrer jeweiligen durchschnittlichen Bewertung. Die gestrichelte Linie stellt das Mittel aller Kriterien dar. Sie liegen, wenn auch mit unterschied- lichen Ausprägungen, eindeutig im guten bis sehr guten Bereich. 

Die untere Grafik stellt das tatsächlich erreichte Ergebnis dem maximal möglichen gegenüber.

Das Gebäudekonzept überzeugt insgesamt mit 8,5 Punkten. Bewohnerstruktur, Standard nach Nutzeran- forderungen, Grundrissorganisation, Brandschutz sowie die Unterhaltung der technischen Gebäude- ausstattung werden sehr positiv bewertet. In einem allgemeinen Wohngebiet ist eine Mischung mit gewerblich genutzten Gebäuden und damit die enge räumliche Verbindung von Wohnen und Arbeiten nicht möglich. Durch die Einrichtung einer High-speed-Internetverbindung wird das Arbeiten von zu Hause aus jedoch gefördert.

Auch der „Energieinput“ liegt  im guten Bereich. Durch den Anschluss der Siedlung an ein eigenes Block- heizkraftwerk kann die benötigte Energie und Wärme umweltverträglich bereitgestellt werden. Der Einsatz von Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung ist unter diesen Voraussetzungen nicht sinnvoll. Die überwiegend positive Bewertung der Herstellungs- energie wird etwas durch die Innenwände aus Kalksandstein und die Stahlbetondecken gestört. Dieser Kompromiss ist den Schallschutzanfor- derungen geschuldet. Die Nutzungsphase wird gut beurteilt. Anregung hier ist das Anbringen eines temporären Sonnenschutzes vor den Fenstern und Balkon-/Terrassentüren.

Der Ressourcenverbrauch durch die verwendeten Baustoffe wird durch den MIPS-Wert in den Kate- gorien nachwachsend, nichtnachwachsend, Wasser und Luft ausgedrückt. Die Bewertung ist mit fast neun Punkten sehr gut. Dies spricht dafür, dass problema- tische Stoffe wie z.B. Polystyrol nur sehr bewusst eingesetzt wurden. 

Dies zeigt sich auch in der sehr guten Bewertung der Baustoffherstellung in Bezug auf Schadstoffemis- sionen. Es werden kaum Gase frei, die den Treib- hauseffekt oder die Versäuerung beschleunigen. Einziges Manko sind die entstehenden Emissionen im Brandfall (durch Polystyrol und Polyurethan).

Die Entsorgung schneidet in allen drei Teilbereichen „Altsubstanz auf dem Grundstück“, „Abfallvermeidung durch Planung“ und „Baustellenorganisation“ mit insgesamt 9,4 Punkten sehr gut ab.

Die Beeinträchtigung von Wasser, Boden und Luft wird minimiert, was sich in einer Punktzahl von 9,3 ausdrückt.

 

Download gesamter Bewertungsbericht: Bewertungsbericht (pdf, 466 kb)

Solinger Tageblatt: Gute Noten fürs Börkhauser Feld, Bericht über die ökologische Bewertung, 4.2.2004

Website "Börkhauser Feld": www.boerkhauser-feld.de

 

Referenzen für die Anwendung von ÖÖB und ÖÖS

  • Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn

  • DU Diederichs Projektmanagement AG & Co. Kg, Wuppertal

  • LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH, Düsseldorf

  • Spar- und Bauverein Solingen eG, Solingen

  • Stadt Düsseldorf, Umweltamt, Düsseldorf

 

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